Dungeon Roll
- Details
- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Sonntag, 10. November 2013 10:24
- Geschrieben von Petra
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Dungeon Roll fällt auf. Dieses Würfelspiel kommt nämlich nicht in einer der üblichen eckigen Verpackungen daher, sondern in einer Schatztruhe. Allerdings ist diese nicht aus Holz, wie der Druck suggeriert, sondern aus Karton.
Stell deine Gruppe zusammen - Stürme den Dungeon - Bekämpfe den Drachen! -Trau dich, tiefer zu steigen- Mit diesen Worten auf der Truhenunterseite wird das Spielgeschehen treffend zusammen gefasst. Informationen über Truheninhalt und technische Daten (1-4 Spieler, ca. 15-30 Minuten, ab 8 Jahren) gibt es ebenfalls.
Material und SpielregelIn der Spielschachtel befinden sich 14 sechseitige Spezialwürfel aus Kunststoff. Auf 7 weißen Gruppenwürfeln gibt es Symbole für Krieger, Priester, Zauberer, Dieb und Champion als Gefährten sowie ein Symbol für eine Schriftrolle. Auf den 7 schwarzen Dungeonwürfeln sind Symbole für die Monster Skelette, Goblins und Schleim abgebildet, außerdem gibt es dort noch einen Drachenkopf, einen Trank und eine Schatzkiste. Ein 10-seitiger Würfel
mit einer Zahlenbeschriftung ist ebenfalls vorhanden. 36 Schatzmarker (3x Köpferklinge, 3x Talisman, 3x Zepter der Macht, 3x Diebeswerkzeug, 3x Spruchrolle, 4x Unsichtbarkeitsring, 6x Drachenschuppen, 3x Trank, 4x Drachenköder, 4x Stadtportal) und 24 Erfahrungsmarker aus stabilem Karton sind ebenfalls enthalten. Daneben gibt es noch 8 doppelseitige Heldenkarten im "normalen" Kartenformat. Eine Spielanleitung und ein Buch der Helden gehören ebenfalls dazu.
In der Spielanleitung wird zunächst das Spielmaterial genannt. Die folgenden Abschnitte Spielaufbau und Eine Gruppe zusammenstellen beschreiben die Vorbereitungen, bevor es zum eigentlichen Dungeonbesuch Das Dungeonabenteuer - Ein Spielerzug kommt. Auch das Spielende wird beschrieben. Auf den letzten Seiten gibt es Informationen zu Schätzen und Helden sowie die Soloregeln. Die Rückseite der Anleitung zeigt es eine Zusammenfassung der einzelnen Spielphasen.
Im Buch der Helden werden die verschiedenen Heldenkarten näher erläutert.
Spielziel
Bei Dungeon Roll geht es um Siegpunkte, die hier Erfahrungpunkte heißen. Diese bekommt man durch den erfolgreichen Besuch im Dungeon und über die dort erbeuten Schätze.
Spielvorbereitung
Die Vorbereitungen sind schnell getätigt. Bis auf die Schatzmarker kommt sämtliches Material aus der Schatzkiste heraus. Dungeonwürfel und Heldenwürfel werden ebenso bereit gelegt wie die Erfahrungsmarker. Der Dungeonebenenwürfel wird so gelegt, dass die 1 oben ist. Jeder Spieler erhält eine Spielhilfe und zieht eine zufällige Heldenkarte. Danach werden noch die Bereiche für die Drachenhöhle und den Friedhof festgelegt.
SpielablaufDie Spieler sind reihum am Zug. Der jeweils aktive Spieler besucht den Dungeon, der Spieler links von ihm wird zum Dungeonmeister.
Der aktive Spieler wirft zunächst die weißen Gruppenwürfel. Das Ergebnis gilt für den gesamten Dungeonbesuch. Das Würfelergebnis zeigt an, welche Gefährten zur Verfügung stehen und ob es Spruchrollen gibt. Mit Gefährten werden die Monster im Dungeon bekämpft und Truhen durchsucht, mit Spruchrollen können Würfel neu geworfen werden.
Nun ist der Dungeonmeister am Zug. Je nach erreichter Dungeonebene nimmt er die entsprechende Anzahl Dungeonwürfel. Das Würfelergebnis gibt an, was den Spieler in der jeweiligen Ebene erwartet. Dies können Monster, Tränke, Schatztruhen oder Drachenköpfe sein; sind Drachenköpfe dabei, so kommen diese zunächst in die Drachenhöhle. Nun entscheidet der aktive Spieler, welchen Gefährten er in den Kampf schickt. Je nach Anzahl gleichartiger Monster bieten sich unterschiedliche Gefährten an. Eingesetzte Gefährten kommen anschließend auf den Friedhof. Spezialfähigkeiten des eigenenen Helden dürfen ebenfalls eingesetzt werden, die Ultimative Fähigkeit jedoch nur einmal während des gesamten Dungeonbesuchs.
In der nächsten Phase geht es um die Tränke und Truhen in dieser Ebene. Für jeden Trank der getrunken wird kann ein Gruppenwürfel vom Friedhof wieder als beliebiger Gefährte eingesetzt werden. Sind noch Gefährten vorhanden, so können diese Schätze aus den Truhen nehmen.
Bei drei oder mehr Drachenköpfen in der Drachenhöhle kommt es nun zum Kampf gegen den Drachen. Um diesen zu besiegen, sind drei unterschiedliche Gefährten nötig. Dafür wird der Spieler dann mit einem Erfahrungspunkt und einem Schatz belohnt.
Im Anschluss muss sich der Spieler entscheiden, ob er eine Etage weiter gehen möchte, dann werden die Dungeonwürfel erneut geworden, oder ob er lieber den Dungeon verlassen und Erfahrungspunkte bekommen möchte. Dann ist der nächste Spieler am Zug.
Nach der dritten Runde endet das Spiel. Die Erfahrungspunkte der einzelnen Dungeonbesuch werden mit den durch die erbeuteten Schätze gewonnenen Punkten addiert. Der Spieler mit den meisten Erfahrungspunkten gewinnt das Spiel.
Fazit
Das Spielmaterial ist in Ordnung. Die Symbole auf den einzelnen Würfeln sind nicht nur aufgedruckt, sondern auch eingefräst und lassen sich gut unterscheiden. Einige Texte auf den Heldenkarten, besonders wenn eine dreizeilige Beschreibung der Spezialfähigkeit nötig ist, sind doch recht klein ausgefallen. Gleiches gilt für die Schrift auf den Spielhilfen. Nur ein Schönheitsfehler ist dagegen der Druck der Truhenrückseite. Die Scharniere sind nicht an der Knickstelle, dafür gibt es unten einen unschönen grauen Streifen.
Die Spielregeln selbst sind einfach, allerdings nicht immer logisch. So hatte ich Schwierigkeiten, mir zu merken, dass auch Spruchrollen Tränke zu sich nehmen können.
Dungeon Roll ist ein Würfelspiel. Wen wundert es da, dass das Glück eine sehr große Rolle spielt. Es kann durchaus passieren, dass ein Spieler immer wieder recht früh den Dungeon verlassen muss, während der andere meist bis Ebene 10 kommt. Ist in einer meiner Testrunden tatsächlich so passiert. Als Dungeonmeister sollte man eben besser nicht nur Truhen und Tränke würfeln.
Bei Dungeon Roll ist es wichtig, zum richtigen Zeitpunkt aufzuhören. Denn wenn man vor den Monstern aus dem Dungeon fliehen muss gibt es für den Besuch keine Erfahrungspunkte. Natürlich kann man bei Dungeon Roll auf Nummer sicher gehen und dadurch bei jedem Besuch Punkte kassieren. Das funktioniert aber nur, wenn auch die Mitspieler Sicherheitsfanatiker sind oder die Zocker nur Würfelpech haben.
Zu Zweit ist Dungeon Roll besonders kurzweilig, da beide Spieler direkt am Spiel beteiligt sind. Dungeon Roll als Solospiel funktioniert zwar, macht zumindest mir aber keinen Spaß. Allein gegen den Highscore spielen gefällt mir aber bei anderen Spielen auch nicht. Da ist Dungeon Roll mit mehr als zwei Spielern schon eher mein Fall, auch wenn ich dann etwas auf meinen nächsten Zug warten muss.
Um dauerhaft Spaß an Dungeon Roll zu haben, muss man sowohl das Thema als auch Würfelspiele mögen. Bei mir wird Dungeon Roll auf jeden Fall noch öfter auf den Tisch kommen.
Ich danke Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: Dungeon Roll
Autor: Chris Darden
Grafik: Rob Lundy, Erick J. Carter
Verlag: Pegasus Spiele
Anzahl: 1-4 Spieler
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca. 15 Minuten
Jahr: 2013
Preis: ca. 15 Euro (Stand 08.11.2013)