Wollmilchsau
- Details
- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Montag, 20. Februar 2012 09:37
- Geschrieben von Petra
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Warum dieses kleine Kartenspiel vom Zoch Verlag Wollmilchsau heißt, kann ich zwar nicht sagen, aber immerhin ist genau so ein Tier auf dem Cover der kleinen Spielschachtel abgebildet. Um den Begriff "Eierlegende Wollmilchsau" zu komplettieren, sind auch Eier in der Schubkarre, die die Wollmilchsau schiebt. Im Hintergrund sind auch noch ein Hund und eine Katze.
Neben einem ersten Blick auf das Spielmaterial liefert die Rückseite in einem einzigen Satz Informationen über das Spielgeschehen und teilweise die technischen Daten. Komplett (2-6 Spieler, ab 8 Jahren, ca. 15-20 Minuten) sind diese auf den Schachtelseiten zu finden.
Material und Spielregel
In der kleinen Spielschachtel befinden sich 66 Tierkarten in üblicher Größe mit sechs verschiedenen Tieren. Kuh, Schwein, Schaf, Hund, Katze und Maus sind jeweils elfmal vertreten. Auch ein 6-seitiger Holzwürfel, auf dem sich jedes dieser Tiere wiederfindet, gehört zum Spielmaterial. Die Tierfarbe auf dem Würfel findet sich auch bei den jeweiligen Tieren auf den Karten wieder.
Das 16-seitige Anleitungsheft ist im Schachtelformat und enthält neben der Spielregel auf Deutsch auch noch die englische, französische und italienische Version. Auf jeweils vier Seiten gibt es in diesen Sprachen Informationen über Material, Spielziel, Spielvorbereitung, Spielablauf sowie Spielende und Gewinner. Die Spielregeln selbst sind verständlich geschrieben und beinhalten einige Beispiele mit Grafiken.
Spielziel
Am Ende des Spiels soviel Karten wie möglich zu besitzen ist das Ziel des Spiels. Um Karten zu bekommen und diese später dann abzusichern, muss der Spieler am schnellsten das gesuchte Tier rufen.
Spielvorbereitung
Die Vorbereitungen sind schnell getätigt. Karten mischen, zwei etwa gleich große offene Stapel bilden, die oberste Karte eines Stapels nehmen und mit der Rückseite nach oben auf ungefähr halber Höhe wieder in diesen Stapel schieben. Schon kann es losgehen.
Spielablauf
Zunächst wird von einem beliebigen Spieler gewürfelt. Das Tier, das der Würfel zeigt, muss gerufen werden. Dabei gibt es noch einige Regeln zu beachten. Es darf kein Tier gerufen werden, dessen Karte auf dem Tisch liegt. Aber auch nicht das Tier, das in der Runde zuvor korrekt benannt wurde.
Der Spieler, der nun zuerst ein richtiges Tier genannt hat, kann entweder eine Karte von einem der ausliegenden Stapel nehmen und offen vor sich ablegen oder alle genommenen, noch offen ausliegenden Karten absichern indem er sie so dreht, dass nur noch die Rückseiten zu sehen sind.
Wird dagegen ein falsches Tier gerufen, so müssen alle eigenen offen ausliegenden Karten abgegeben werden. Hat der Spieler nur abgesicherte Karten, so muss eine entsichert, das heißt wieder offen hingelegt werden.
Sobald die verdeckte Karte erscheint, werden aus diesem Stapel zwei Stapel gebildet.
Wenn die letzte Karte verteilt wurde, endet das Spiel. Der Spieler, der nun die meisten Karten, sei es gesichert oder ungesichert, hat, gewinnt das Spiel.
Fazit
Die Tiere auf den Karten sind wirklich nett gestaltet, an die grüne Farbe der Maus musste ich mich allerdings erst gewöhnen. Der Würfel ist mit einer Kantenlänge von ca. 25 mm größer als die "üblichen" Würfel, wobei man eigentlich nicht von Kanten reden kann, denn die Stoßkanten sind größtenteils abgerundet. Wenn der Würfel vor einem liegt, sind die Tiere auch gut zu erkennen.
Die Spielregel ist gut lesbar und lässt keine Fragen offen.
Bei Wollmilchsau kommt es zum Einen auf ein gutes Auge an, denn nicht immer liegt der Würfel nach einem Wurf direkt vor einem. Bei einem größeren Tisch kann das schon einmal Probleme bereiten. Zum Anderen spielt aber auch die Merkfähigkeit eine wichtige Rolle, denn man muss beim Blick auf den Würfel nicht nur parat haben, welche Tierkarten gerade ausliegen, sondern auch, welches Tier in der Runde zuvor richtig benannt wurde. Zeit zum Überlegen gibt es meist nicht.
Eine zusätzliche Schwierigkeit liegt zumindest für mich darin zu hören, welcher Spieler denn zuerst das richtige Tier gerufen hat. Und welche Spieler ein falsches Tier benannt haben.
Im Spiel zu Zweit ist die Trefferquote zwar höher, aber wirklich Spaß macht Wollmilchsau erst in größerer Runde. Allerdings sollte man dann immer darauf achten, dass der Würfel von allen Spielern gleich gut gesehen werden kann.
Wollmilchsau ist ein schnelles Spiel, alle Spieler agieren gleichzeitig, das mag sicher nicht jeder. Mir persönlich ist dieses kleine Kartenspiel zu hektisch, derartige Spiele mag ich nicht so, aber ich gehöre auch nicht unbedingt zur Zielgruppe.
Ich danke dem Zoch Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: Wollmilchsau
Autor: Liesbeth Bos
Illustration: Gabriela Silveira
Verlag: Zoch Verlag
Anzahl: 2-6 Spieler
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca. 15-20 Minuten
Jahr: 2011
Preis: ca. 9,90 Euro (Stand 20.02.2012)