Rapa Nui
- Details
- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Donnerstag, 06. September 2012 10:35
- Geschrieben von Petra
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Die Spielschachtel von Rapa Nui aus dem Kosmos Verlag, dass im Herbst 2011 erschienen ist, kommt im kleinen quadratischen Format daher. Rapa Nui ist eine Insel im Pazifik, auf Deutsch auch Osterinsel genannt. Sie ist vor allem wegen der monumentalen Steinskulpturen, den Moais, bekannt. Und genau diese sind auf dem Cover der Spielschachtel auch abgebildet.
Tauchen Sie ein in eine geheimnisvolle Kultur am anderen Ende der Welt - Rapa Nui, die Osterinsel! Mehr Informationen über das Spiel Rapa Nui verrät dann der folgende Text. Werden Sie zum mächtigen Stammeshäuptling und entscheiden Sie, welche wichtige Person Ihr Dorf als nächstes verstärken soll - Holzfäller, Priester oder Jäger & Sammler? Auch ein erster Einblick auf das Spielmaterial wird geboten. Eine Angabe des Inhalts findet sich ebenso wie die typische Kosmos Info-Box, die einem sagt, dass sich Rapa Nui weniger an Glückspilze als an Planer richtet. Auch die technischen Daten (2-4 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 40 Minuten) haben dort ihren Platz.
Material und Spielregel
In der Spielschachtel befinden sich insgesamt 66 Karten im üblichen Spielkartenformat. Dazu zählen 16 Startkarten, jeweils 4 in 4 Spielerfarben sowie 50 Rapa-Nui-Karten, die in 9 Moais, 9 Priester, 12 Holzfäller und 20 Jäger & Sammler mit jeweils 5 Karten der unterschiedlichen Sorten Fisch, Papiermaulbeere, Süßkartoffel und Getreide aufgeteilt sind. Des Weiteren gibt es 100 Opferkarten im kleinen Spielkartenformat, jeweils 25 für die 4 unterschiedlichen Sorten.
Aus stabilem Karton dagegen sind 30 Ruhmespunkt-Plättchen (20x 1er, 6x 5er, 4x 10er), 36 Holz-Plättchen (24x 1er, 4x 5er, 4x 10er, 4x 20er), 4 Übersichtstableaus und ein Opferstein.
Die 6seitige Spielregel hat annähernd Schachtelgröße. Die Spielregel hat die übliche Aufteilung: Spielmaterial, Spielidee, Spielvorbereitung, Spielablauf und Spielende. Beispiele und Bilder sind ebenfalls vorhanden.
Spielziel
Auch bei Rapa Nui geht es um Siegpunkte, allerdings heißen sie hier Ruhmespunkte. Diese gibt es bei Zwischenwertungen für eigene ausliegende Priester und Moai, und am Spielende für ausliegende Moai, gesammelte Opferkarten und Holz.
Spielvorbereitung
Zunächst erhält jeder Spieler seine vier Startkarten, der Holzfäller kommt in die eigene Auslage, die 3 Jäger & Sammler werden auf die Hand genommen. Die Rapa-Nui Karten werden gemischt und bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Für die allgemeine Auslage werden nun jeweils 4x 4 Karten gezogen und offen in Spalten ausgelegt. Die Opferkarten werden sortiert offen ebenfalls auf den Tisch gelegt. Jeder Spieler erhält eine Karte jeder Sorte, die er verdeckt vor sich ablegt, aber selbst jederzeit anschauen darf. Die Holz- und die Ruhmespunkt-Plättchen werden ebenso wie der Opferstein griffbereit platziert.
Nachdem der Startspieler bestimmt wurde, wird noch eine gewisse Menge Holz, die sich nach der jeweiligen Position zum Startspieler richtet, verteilt.
Spielablauf
Die Spieler sind der Reihe nach am Zug. Zunächst besteht die Möglichkeit, eine Opferkarte zu erwerben. Die Anzahl der passenden eigenen ausliegenden Jäger- und Sammlerkarten bestimmt den Preis. Besitzt man keine, müssen 5 Holz gezahlt werden. Jede passende Karte in der eigenen Auslage lässt den Preis um 1 Holz sinken.
Im zweiten Schritt muss eine Karte aus der Hand in die persönliche Auslage gelegt werden. Holzfäller und Priester sind kostenlos, Moai kosten 7 Holz, bringen am Spielende 4 Ruhmespunkte und lösen eine Opferrunde aus. Es können auch ein oder mehrere Jäger & Sammler einer Sorte ausgelegt werden. Die erste Karte ist immer kostenlos, jede weitere gleiche Karte kostet ein Holz.
In einer Opferrunde legen die Mitspieler des aktiven Spielers jeweils eine eigene Opferkarte offen auf den Opferstein, als letzter legt der aktive Spieler zunächst seine Opferkarte verdeckt und anschließend noch eine beliebige Opferkarte aus der Auslage offen auf den Opferstein. Die Anzahl der Karten dort bestimmt in der Schlusswertung den Wert der einzelnen Opfersorten.
Im letzten Schritt wird die Kartenhand wieder auf 3 Karten aufgefüllt. Hierzu werden eine oder mehrere Karten aus der offenen Auslage genommen. Falls eine Spalte leer wird, wird diese sofort aufgefüllt. Sobald der Spieler die letzte Karte gezogen hat, wird die Kartenart gewertet, die freigelegt wurde. Je nach Kartentyp gibt es nun Holz, Ruhmespunkte oder Opferkarten. Die eigene Auslage bestimmt hierbei die Anzahl der verteilten Plättchen bzw. Karten.
Das Spiel endet sofort, wenn der Nachziehstapel der Rapa-Nui-Karten leer wird. Die Schlusswertung erfolgt direkt. Der Wert der Opferkarten wird nun ermittelt. Hierzu werden die Karten auf dem Opferstein gezählt. Die am häufigsten geopferte Sorte ist 3 Ruhmespunkte wert, die zweithäufigste 2 und die dritthäufigste 1. Nun ermitteln die Spieler den Wert ihrer eigenen Karten. Die Werte der gesammelten Ruhmespunkt-Plättchen werden ebenso dazu addiert wie 4 Ruhmespunkte für jeden Moai in der persönlichen Auslage und ein Ruhmespunkt pro 5 Holz. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.
Fazit
Das Spielmaterial weiß zu gefallen. Die verschiedenen Karten sind schön gestaltet und lassen sich gut voneinander unterscheiden. Die Übersichtstableaus enthalten alle nötigen Informationen und sind in ausreichender Anzahl vorhanden. Allerdings musste einiges an Information auf diese Tableaus, so dass die Schrift doch recht klein ist.
Die Anleitung lässt sich sowohl von der Schrift als auch vom Inhalt gut lesen. Ausführliche Beispiele sowie zahlreiche Bilder sind vorhanden. Ich muss gestehen, dass ich mir Beispiele meist erst bei Regelunsicherheiten durchlese.
Bei Rapa Nui gleicht kein Spiel dem anderen, die Reihenfolge der ausliegenden Karten ist immer wieder anders. Glück spielt bei Rapa Nui eine nicht unbedeutende Rolle. Zum einen bei den Zwischenwertungen, wenn direkt nach dem Auffüllen einer Spalte gewertet werden muss, zum anderen durch die Auslage der Karten selbst. Ganz vom Glück abhängig sind die Spieler aber trotzdem nicht, denn sie können aus vier Spalten wählen. Immer wieder stellt sich die Frage: Welche Karte nehme ich denn? Denn einerseits soll diese zum eigenen Spiel passen, andrerseits möchte man keine Wertung auslösen, die für die Mitspieler von Vorteil ist.
Rapa Nui ist eins der Spiele, bei denen während des Spiels nicht ersichtlich ist, wer am Ende gewinnen wird. Spieler mit sehr gutem Gedächtnis können sich vielleicht die Verteilung der Ruhmespunkte während des Spiels merken, spätestens wenn es an die Auswertung der Opferkarten auf dem Opferstein geht müssen aber auch sie passen.
Die Regeln von Rapa Nui lassen sich schnell vermittelt. Bei uns kommt es dank der moderaten Spielzeit immer wieder gerne auf den Tisch, oft auch zur Einstimmung auf den Spieleabend.
Ich danke dem Kosmos Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: Rapa Nui
Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Illustration: Katja Miller
Grafik: Martin Hoffmann
Verlag: Kosmos Verlag
Anzahl: 2-4 Spieler
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 30-45 Minuten
Jahr: 2011
Preis:ca. 13,00 Euro (Stand 03.09.2012)