Die Säulen der Erde - Das Kartenspiel

Die Säulen der Erde - Das Kartenspiel, 3-4 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 60 Minuten Die Säulen der Erde - Das Kartenspiel sieht nicht nur aus wie der kleine Bruder (oder die kleine Schwester) des mit dem Deutschen Spielepreis 2007 ausgezeichneten Brettspiels Die Säulen der Erde, sondern es ist auch von Michael Rieneck, einem der Autoren des Brettspiels. Ob es sonst noch Ähnlichkeiten gibt wird sich zeigen. Auf dem Cover der kleinen Spielschachtel sieht man die Kathedrale, um deren Bau es ja in dem gleichnamigen Bestseller Die Säulen der Erde von Ken Follet geht. In der linken unteren Ecke ist ein Kartenstapel mit dem Hinweis Das Kartenspiel abgebildet.

Schachtelrückseite

Für alle, die den Roman nicht kennen, wird auf der Rückseite der Spielschachtel der Hintergrund des Spiels erläutert: England, zu Beginn des 12. Jahrhunderts: Die größte Kathedrale der Welt entsteht - und Sie sind mittendrin! Setzen Sie Ihre Handwerker gezielt ein und beschaffen Sie die benötigten Rohstoffe, so werden Sie der bekannteste Baumeister. Im weiteren Text wird noch darauf hingewiesen, dass es sich bei diesem Kartenspiel um ein Stichspiel handelt. Auch einige Spielkarten sind abgebildet, sodass man schon einen kleinen Eindruck vom Spielmaterial bekommen kann. Informationen über den Inhalt gibt es ebenfalls auf der Rückseite, die technischen Daten (3-4 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 60 Minuten) dagegen befinden sich auf den zwei Längsseiten der Schachtel.

Material und Spielregel
Spielmaterial In der Spielschachtel befinden sich 20 Handwerkerkarten in den Farben blau, grün, rot und orange, wobei es in jedem Farbsatz Werkzeugmacher, Steinmetz, Schreiner, Mörtelmischer und Baumeister gibt. Diese Berufe unterscheiden sich nicht nur in den Zahlenwerten (2, 4, 6, 8, 10), sondern auch in den Fähigkeiten, beispielsweise gibt es für ein Holz drei Siegpunkte beim Schreiner. Daneben gibt es noch 15 schwarze, neutrale Karten. Hierzu zählen die Rohstofflieferanten Kiesgrube, Wald und Steinbruch, (Zahlenwert 0) aber auch Karten, die einem zusätzliche Siegpunkte bringen oder kosten, oder einem Rohstoffe bringen können. Eine Karte legt zudem fest, wer die erste Karte ausspielen darf. Neben den bisher genannten gibt es auch noch fünf Vorteilskarten in braun (Zahlenwert 1) . Insgesamt sind es also 40 Spielkarten, mit denen die Stiche ausgespielt werden. Doch daneben gibt es noch 16 Baustoffkarten und 4 Übersichtskarten, die ebenfalls auf die 4 Spielfarben aufgeteilt sind. Die Baustoffkarten sind doppelseitig bedruckt mit Zahlenwerten von Null und Eins auf der einen, und Zwei und Drei auf der anderen Seite. Eine Spielanleitung ist ebenfalls vorhanden. Ergänzt wird das Spielmaterial noch durch einen Wertungsblock, ein Stift wird allerdings nicht mitgeliefert.

Die Spielanleitung besteht aus einem auf Schachtelgröße zusammengefaltetem Blatt Papier. Es finden sich dort alle wichtigen Punkte (Inhalt, Worum geht´s?, Spielvorbereitung, Das Spiel, Spielende, und Die Vorteilskarten). Kursiv hervorgehobene Beispiele und kleine Graphiken erläutern zudem das Geschriebene.

Handwerker in den Spielfarben Vorteilskarten neutrale Karten

Spielziel
Siegpunkte sind auch bei Die Säulen der Erde - Das Kartenspiel gefragt. Nur mit eigenen Handwerkern und dazu passenden Rohstoffen sowie anderen positiven Karten bekommt man diese. Am Ende jeden Durchgangs werden die Punkte notiert, wer zum Schluss die Nase vorn hat, gewinnt.

Spielvorbereitung
Zunächst erhält jeder Spieler die Spielübersicht und die Baustoffkarten in seiner Spielfarbe. Die Baustoffkarten werden nun so abgelegt, dass, bis auf Metall mit Null, die Einer-Werte sichtbar sind. In einem 3-Spieler Spiel werden alle Karten der nicht benötigten Farbe zur Seite gelegt. Die Vorteilskarten bilden einen verdeckten Stapel und kennzeichnen quasi die Anzahl der Durchgänge.

Spielablauf
Ein Spiel besteht aus 5 Durchgängen, diese Anzahl wird von der Anzahl der Vorteilskarten bestimmt. Alle Handwerkerkarten, alle neutralen Karten und die oberste der Vorteilskarten werden gemischt und gleichmäßig verteilt. Die Säulen der Erde - Das Kartenspiel ist ein Stichspiel, d.h. von jedem Spieler wird eine Karte ausgespielt und anschließend wird nachgesehen, wer den Stich, also die Karten dieser Runde, bekommt. Wurde die letzte Karte ausgespielt, endet der Durchgang und es wird gewertet.

Die Säulen der Erde - Das Kartenspiel hat allerdings einige Besonderheiten. So wird der Spieler mit der Karte "Lady Aliena" auf der Hand automatisch zum Startspieler. Ist der König in einem Stich, so wird der gesamte Stich erst einmal zur Seite gelegt; falls jemand am Ende des Durchgangs ohne Stich ausgegangen ist, bekommt er den "Königsstich". Sind Kartenwerte gleich hoch, so zählt die zuletzt ausgespielte Karte.

Die Wertigkeit der Karten wird zwar von den Zahlenwerten bestimmt, aber nur wenn die höchste Karte eine neutrale Karte oder eine Vorteilskarte ist, bekommt der Spieler, der diese Karte ausgespielt hat, auch den Stich. Ist es eine Handwerkerkarte, so geht der gesamte Stich an den Spieler mit dieser Spielfarbe. Sind alle Stiche verteilt erfolgt die Wertung. Der Spieler mit der Vorteilskarte legt diese vor sich aus und behält diese für die Dauer des ganzen Spiels. Für gewonnene schwarze Karten erhält man den entsprechenden Ertrag, beispielsweise erhält man für die Karte Steinbruch einen Stein, die eigene Baustoffkarte wird dementsprechend gedreht. Hat man nun einen eigenen Handwerker, der diesen Baustoff verarbeiten kann, so wird der Baustoff in einen Siegpunkt verwandelt und die entsprechenden Baustoffe um eins verringert. Jeder eigene Handwerker zählt ebenfalls einen Siegpunkt. Bei der Addition aller Siegpunkte müssen auch die neutralen Karten berücksichtigt werden. Der Wert wird schließlich notiert und ein neuer Durchgang beginnt, in den jeder Spieler mit maximal drei Baustoffen starten darf.

Nach dem letzten Durchgang werden die Werte aller Spieler addiert. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.

Übersichtskarten und Baustoffkarten Startablage der Baustoffkarten Stichauswertung

Fazit
Das Spielmaterial von Die Säulen der Erde - Das Kartenspiel ist ansprechend gestaltet und von guter Qualität. Die Karten, besonders die Handwerker, haben mich sofort an das Brettspiel Die Säulen der Erde erinnert. Doch außer dem Aussehen gibt es keine Ähnlichkeiten. Es ist weder nötig, das Brettspiel zu kennen noch das Buch gelesen zu haben. Ob die Spielregel für einen Spielneuling auf Anhieb verständlich ist, bezweifle ich etwas. Auf jeden Fall ist es besser, sich das Spiel dann erklären zu lassen, weil doch der eine oder andere Satz schnell überlesen werden kann.

Die Säulen der Erde - Das Kartenspiel ist nichts anderes als ein Stichspiel, allerdings eins mit besonderen Regeln. Anfangs muss man ganz schön umdenken, denn nicht automatisch bekommt derjenige den Stich, der die höchste Karte ausgespielt hat. Auch die Anzahl der gewonnenen Stiche ist nicht so wichtig, sondern der Inhalt der Stiche. Was nützen viele Baustoffe, wenn einem der entsprechende Handwerker fehlt? Das Glück spielt, wie immer bei Stichspielen, eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn Karten, die man nicht auf der Hand hat, kann man natürlich auch nicht ausspielen.

Die Säulen der Erde - Das Kartenspiel  ist ein Stichspiel mit Tiefgang und für Fans von Stichspielen sicher einen Blick wert. Aber nicht nur für diese, denn sowohl Preis als auch Schachtelgröße lassen es zu einem "Spiel zum Mitnehmen" werden.

 

Ich danke dem KOSMOS - Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares

Spiel: Die Säulen der Erde - Das Kartenspiel
Autor: Michael Rieneck
Buchvorlage: Die Säulen der Erde (Ken Follett)
Illustration: Michael Menzel
Verlag:  KOSMOS Verlag
Anzahl: 3 - 4 Spieler
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 60 Minuten
Jahr: 2010
Preis: ca. 6,00 Euro (Stand 14.02.2010)   

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