Space Mission

SpaceMission01Auch wenn ich lieber deutsche Spieltitel habe, bei Space Mission von Schmidt Spiele kann ich durchaus mit der englischen Bezeichnung leben. Denn zum einen klingt Weltraummission für ein Spiel nicht wirklich prickelnd, zum anderen können die meisten mit Space Mission als Begriff doch etwas anfangen.

Auf dem Cover der Schachtel ist ein Stargate Jump Gate (Sprung Tor) abgebildet, das gerade von einem Raumschiff passiert wird. Mich selbst erinnert das Bild an die Fernsehserie Stargate, andere werden eher an das Action-Videospiel aus dem Jahr 1981 denken.

SpaceMission02Begebt Euch in die Weiten des Weltraumes und erforscht unentdeckte Planeten. Springt durch das Jump Gate, scannt die Planeten und baut Raumstationen um die begehrten Rohstoffe zu erbeuten. Der Einführungstext, es gibt ihn in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch und Niederländisch, gibt bereits Einblick in das Spielgeschehen. Das Bild daneben liefert zudem einen ersten Eindruck vom Spielmaterial. Über allem befindet sich sowohl eine Auflistung des Schachtelinhalts und die technischen Daten (2-5 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 30 Minuten) als auch die Spieleinschätzung des Verlags, auf einer Skala von 1 bis 10 wird die Strategie mit einer 7 angegeben, Glück mit einer 5 und Schwierigkeit mit 4.

Material und Spielregel
SpaceMission03Öffnet man die Spielschachtel und legt die Spielanleitung zur Seite, so fällt der Blick auf ordentlich verstautes Spielmaterial. Zum Spielmaterial aus stabilem Karton gehören 12 Planeten, 1 Jump Gate, 64 Planeten-Plättchen (48 x Punkte, 16x Space) und 100 Sonden/Raumstationen - Chips in den 5 Spielerfarben Blau, Gelb, Grün, Rot und Schwarz. Ebenfalls farblich gekennzeichnet sind die beiliegenden 5 Raumschiffe, die als Spielfiguren dienen. Des Weiteren gibt es 66 Spielkarten im "normalen" Spielkartenformat, wobei 6 von diesen Übersichtskarten sind.

Das beiliegende farbige Anleitungsheft ist etwas kleiner als DIN A5 und hat auf 30 Seiten Spielregeln aller fünf Sprachen, auf die deutsche Sprachen entfallen also 6 Seiten. Die Anleitung ist strukturiert und beinhaltet die Punkte Spielmaterial, Spielgeschichte, Spielziel, Spielvorbereitung, Spielablauf, Spielende, Wertung und Sieger des Spiels. Beispiele und zahlreiche erläuternde Bilder sind ebenfalls vorhanden.

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Spielziel
Siegpunkte sind auch bei Space Mission erstrebenswert, schließlich gewinnt derjenige der die meisten erbeuten konnte. Siegpunkte gibt es für Sonden auf dem Jump Gate, sofern man nicht an fünfter Position liegt, für Raumstationen auf Planeten und für Punkt-Plättchen, also für Erze, Aliens, Materie, Wasser und Orden.

Spielvorbereitung
SpaceMission03Zunächst werden 8 zufällige Planeten um das Jump Gate gelegt. Die Planeten-Plättchen werden gemischt und jeweils 8 Plättchen werden an jedem Planeten verdeckt gestapelt. Jeder Spieler bekommt ein Raumschiff und alle Chips seiner Farbe sowie 5 Spielkarten. Die übrigen Spielkarten bilden den verdeckten Nachzugstapel. Dann kann es auch schon losgehen.

Spielablauf
Gespielt wird über mehrere Runden. Die Spieler haben reihum immer 2 Aktionen zur Verfügung, die Art und Reihenfolge kann frei gewählt werden. Insgesamt gibt es 6 Aktionen:

  • Nachschub: Karten nachziehen, bis der Spieler wieder 5 Karten auf der Hand hat.
  • Jump: Eine Karte ausspielen und auf einen Planeten mit der passenden Koordinate springen. Jump-, also Sprung-Koordinaten stehen immer in den kreisförmigen blauen Symbolen. Anschließend wird ein eigener Chip mit der Sondenseite nach oben auf das Jump Gate legen.
  • Flug: Von einem Planeten auf einen direkt benachbarten Planeten fliegen.
  • SpaceMission03Scannen: Nur möglich, wenn sich dort das eigene Raumschiff, aber keine Raumstation befindet. Eine Karte mit der Scan-Koordinate des Planeten, diese steht immer in dem quadratischen grünen Symbol, ausspielen und sich ein Punkt-Plättchen aus dem Stapel aussuchen. Das Plättchen wird verdeckt an den Planeten gelegt und mit einem eigenen Sonden-Chip gekennzeichnet. Sollten nun nur noch Space-Plättchen übrig sein, werden diese offen neben den Planeten gelegt, andernfalls werden die Plättchen wieder als verdeckter Stapel dort abgelegt.
  • Erschließen: Ein Planet darf nur erschlossen werden, wenn der Spieler dort zuvor schon gescannt hat. Zwei Karten mit den entsprechenden Lande-Koordinaten, diese stehen in den dreieckigen orangen Symbolen, ausspielen, eine eigene Raumstation auf das Landefeld des Planeten stellen, die gescannten Plättchen an die Spieler verteilen und sich ein Plättchen aus dem Stapel der Planeten-Plättchen heraussuchen.
  • Entdecken: Darf nur ausgeführt werden, wenn sich bereits eine Raumstation auf dem Planeten befindet. Es werden keine Karten benötigt. Der Spieler nimmt sich einfach ein Punkt-Plättchen aus dem Stapel.

Immer wenn ein Punkt-Plättchen aus dem Stapel der Planeten-Plättchen genommen wird gilt: Sollten nur noch Space-Plättchen (leere Plättchen) übrig sein, werden diese offen neben den Planeten gelegt, andernfalls werden die Plättchen wieder als verdeckter Stapel dort abgelegt.

Das Spiel endet, wenn eine bestimmte Anzahl an Space-Plättchen, die von der Spieleranzahl abhängig ist, aufgedeckt wird. Beim Spiel zu Zweit sind es beispielsweise 6, in Höchstbesetzung dann 12 Space-Plättchen.

Siegpunkte gibt es für eigene Sonden auf dem Jump Gate, sofern man auf einem der vorderen vier Plätze liegt, für Raumstationen und für gesammelte Punkt-Plättchen. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.

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Fazit
Das Spielmaterial ist ansprechend gestaltet, besonders die unterschiedlichen Planeten gefallen mir ausgesprochen gut. Auch die Unterbringung in der Spielschachtel kann ich nur loben; alles hat dort wirklich seinen eigenen Platz.

Allerdings gibt es doch einiges am Spielmaterial zu kritisieren. Die farbige Kennzeichnung der Raumschiffe ist so dezent, dass die Raumschiffe während des Spiels gerne verwechselt werden. Die Farben Blau und Schwarz lassen sich unter Spielbedingungen, also meistens bei Kunstlicht, nicht wirklich gut unterscheiden.

Auch wenn auf 4 Seiten der Übersichtskarten deutscher Text zu finden ist, die Erläuterungen der unterschiedlichen Aktionen sind ebenso wie die Liste der möglichen Punkte nur zweimal vorhanden. Außerdem sind die Abbildungen der unterschiedlichen Punkte-Plättchen dermaßen klein, dass die einzelnen Arten mehr geraten als erkannt werden können. In meinen Testrunden wurde das Spiel immer wieder gebremst, weil nach den unterschiedlichen Rohstoffen oder Aliens geschaut wurde.

Die Begriffe Scannen, Erschließen und Entdecken für die Aktionen haben in meinen Testrunden öfter zu Irritationen geführt, denn eigentlich kann ich einen Planeten nur scannen wenn ich ihn zuvor entdeckt habe, und erst dann erschließen.

Weit im Voraus planen kann man bei Space Mission nicht, zu sehr ist man von seiner Kartenhand abhängig. Fliegen geht zwar immer, bringt einem aber keine Sonden auf dem Jump Gate ein, zumal das Flugziel meist nicht der Nachbarplanet ist. Ist man endlich auf dem gewünschten Planeten angekommen, muss, neben passenden Karten auf der Hand, auch noch ein passendes Punkt-Plättchen vorhanden sein. Im Idealfall merkt man sich alle bisher gesehenen Punkt-Plättchen, nicht nur die eigenen, reservierten, sondern auch die im Stapel.

Kann man sich im Spiel zu Zweit mehr aus dem Weg gehen, so steigt mit der Spielerzahl auch die Konkurrenz um Rohstoffe und Planeten. Damit einher geht natürlich auch ein höherer Ärgerfaktor, wenn beispielsweise ein Planet vor der eigenen Landung dort erschlossen wird. Um auf eine erfolgreiche Space Mission zu gehen, erfordert es einiges an Glück, etwas Taktik und ein gutes Gedächnis.

Space-Mission lässt sich meist flott spielen, in einer vollbesetzten Runde kann die Ermittlung der Siegpunkte aber fast länger dauern als das Spiel an sich. Zettel und Stift sind hier hilfreich, ein entsprechender Wertungsblock noch besser.

 

Ich danke Schmidt Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares

Spiel: Space Mission
Autor: Matt Worden
Illustration: Anne Pätzke
Verlag: Schmidt Spiele
Anzahl: 2-5 Spieler
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 30 Minuten
Jahr: 2011
Preis:
ca. 16,00 Euro (Stand 20.08.2012)