Crossboule C³
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- Kategorie: Angespielt
- Veröffentlicht: Freitag, 26. August 2011 12:20
- Geschrieben von Petra
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Als ich Crossboule C³ (Zoch Verlag) das erste Mal gesehen habe, fühlte ich mich direkt in meine Kindheit versetzt. Damals habe ich mit meinen Eltern am Strand immer etwas ähnliches gespielt. Dieses Spiel mit bunten Kugeln war im Campingshop in unterschiedlichen Größen erhältlich. Und ich war immer sehr traurig, wenn der Urlaub vorbei war, denn bei uns daheim waren weder Platz noch Zeit dafür vorhanden. Erst Jahre später ist mir dieses Spiel in Frankreich wieder begegnet, dort alllerdings nicht mehr mit bunten Kugeln. Gespielt wurde es von älteren Männern auf einem abgegrenzten Bereich in den Parks. In Deutschland wird diese Variation oft mit Boule bezeichnet. (Danke Wikipedia)
Eine Spielart des Boule ist das Crossboule, bei dem der Spielort nicht festgelegt ist. Der Zielort des ersten Wurfs wird hierbei zum Startpunkt des nächsten, so dass man sich frei über ein Gelände bewegen kann.
Der Text auf der Rückseite der Spielschachtel erläutert bereits, um was es sich bei Crossboule handelt. Diese Informationen gibt es sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch, Französisch und Niederländisch. Die Fotos daneben geben einen ersten Blick auf das Spielmaterial und zeigen, was mit diesen speziellen Kugeln, den Crossboules, möglich ist.
Material und Spielregel
In jedem Set befindet sich das Material für zwei Spieler: sechs Kugeln und eine Zielkugel, das Schweinchen. Der Ausdruck Kugeln trifft nicht wirklich auf die Crossboules zu, da sie weder kugelförmig sind noch eine feste Außenhülle haben, besser wäre es wohl von Kissen zu reden, zumal sie sich ähnlich wie einige Körnerkissen anfühlen. Trotzdem werde aber auch ich den Begriff "Kugel" verwenden. Ob die Kugeln tatsächlich aus dem Kunstleder Amara bestehen, kann ich nicht beurteilen, aber es ist schon ein sehr widerstandsfähiges, dabei weiches Material. Gefüllt sind sie mit kleinen "Körnern", vermutlich Kunststoffgranulat. Bei der mir vorliegenden Version handelt es sich um das Design downtown.
Eine Minianleitung von 28 Seiten ist ebenfalls enthalten. In den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch gibt es Informationen über das Spielziel und die möglichen Variationen jeder gegen jeden und das team-spiel. Auch die Punktevergabe wird ausführlich beschrieben. Kleine Bilder erläutern zudem den Text.
Ziel des Spiels
Jeder Spieler versucht, seine eigenen Crossboules so geschickt wie möglich zu werfen, denn je besser diese liegen, desto mehr Punkte gibt es für ihn. Mit 13 Punkten gewinnt der Spieler einen Satz, für den Spielsieg werden 2 gewonnene Sätze benötigt.
Spielvorbereitung
Eigentlich könnte dieser Punkt auch entfallen. Denn mehr als die Schachtel aufmachen und jeweils gleichfarbige Crossboules sowie die Zielkugel an die Spieler verteilen gibt es nicht. Das Spielgelände spielt nicht wirklich eine Rolle, dass man sich hierbei nicht auf eine Straße oder ein ähnlich gefährliches Gelände begibt versteht sich von selbst.
Spielablauf
Zunächst wird die Zielkugel geworfen, jede Wurftechnik ist hierbei erlaubt. Im Anschluss daran werfen die Spieler abwechselnd ihre eigenen Kugeln. Sind alle Kugeln geworfen, erfolgt die Wertung. Liegen hierbei Kugeln übereinander, so wird die untere Kugel nicht gewertet. Der Spieler, dessen Kugel am nächsten zur Zielkugel liegt, bekommt für jede Kugel, die näher als die der Mitspieler liegt einen Punkt. Sollte eine Kugel die Zielkugel direkt berühren, wird eine Combo gewertet. Für eine einfache Berührung gibt es 2 Punkte, sind dagegen noch weitere eigene Kugeln beteiligt, so gibt es auch mehr Punkte dafür, beispielsweise 6 Punkte, wenn jede eigene Kugel die Zielkugel berührt.
Fazit
Die Kugeln liegen gut in der Hand, haben eine angenehm weiche Oberfläche und sind auch nicht zu schwer. Das Gewicht der Kugeln schwankte bei meinem Exemplar zwischen 134 und 144 Gramm, für den Freizeitbereich vielleicht noch akzeptabel, für Turniere in meinen Augen aber nicht. Die Spielregel ist gut verständlich und kann auch leicht mitgenommen werden, falls man sich die unterschiedlichen Punkte der Wertung nicht merken kann. Aber eigentlich muss man sich nur merken, dass es 6 Punkte gibt, wenn sich alle eigenen Kugeln und die Zielkugel berühren; 5 Punkte, falls die Zielkugel unter einer eigenen liegt; berühren weniger eigene Kugeln die Zielkugel, so entspricht die Anzahl Kugeln den Punkten und berührt keine Kugel die Zielkugel, so werden die eigenen näheren Kugeln einfach gezählt.
Ein Problem kann das Merken der jeweiligen Punkte sein, aber hier helfen Zettel und Stift weiter. Oder man sieht Crossboule C³ auch als Training für das Gehirn an. Des Weiteren wäre ein kleiner Beutel für den Transport der Kugeln wünschenswert, zumal man in diesem auch Zettel und Stift transportieren könnte.
Dank der kissenartigen Spielgeräte ist Crossboule C³ quasi überall möglich. Ob man in der Wohnung lieber den alten Sessel als die teure Kommode als Wurfziel nimmt muss jeder selbst entscheiden, möglich ist beides. Mehr Spaß macht Crossboule C³ aber draußen. Im Gegensatz zu Boule kann wirklich jeder, naja, fast jeder Bereich genutzt werden. Um gefährliche Stellen wie beispielsweise eine Straße sollte man besser einen Bogen machen. Unebenes Gelände oder schmale Mauervorsprünge sind geradezu eine Herausforderung. Auch wer zu Anfang recht ungeschickt ist, verbessert sich meist mit der Zeit. Am meisten Spaß macht Crossboule C³ allen Beteiligen natürlich, wenn alle Spieler auf gleichem Niveau spielen.
Möchte man mit mehr als 2 Personen spielen, sollte man sich Sets in unterschiedlichen Designs besorgen. Neben den auf den Fotos abgebildeten Mustern des Design downtown gibt es noch die Varianten beach und jungle.
Ich danke dem Zoch Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares
Spiel: Crossboule C³
Autor: Mark Calin Calimann
Grafik: Eva Paster
Verlag: Zoch
Anzahl: ab 2 Spieler
Alter: ab 6 Jahre
Dauer: hängt vom Geschick der Spieler ab
Jahr: 2011
Preis: ca. 20 Euro (Stand 25.08.2011)