Concordia

Concordia01In der römischen Mythologie versteht man Concordia als die Personifikation der Eintracht und somit als eine der altrömischen Tugendbegriffe. Im Hier und Jetzt handelt es sich bei Concordia um ein Spiel aus PD-Verlag von Mac Gerdts. Der Vertrieb des Spiels in Deutschland läuft über den Heidelberger Spieleverlag.  

Die vorliegende Version von Concordia zeigt noch das Cover der ersten Auflage, in der aktuellen zweiten Auflage hat sich aber nur die Grundfarbe der Spielschachtel geändert. Statt in einem Sandfarbton, ist die Hauptfarbe nun ein sattes Rot.

Concordia02Ein Blick auf die Rückseite der Spielschachtel bietet bereits einen ersten Eindruck vom Spielmaterial. Ein großformatiger Spielplan, Marker, Karten und Tableaus für die Spieler sowie diverse Holzelemente, das sind die zentralen Elemente von Concordia. Als Hintergrundthema dient die Zeit des Römischen Imperiums und so lautet die Einleitung auf der Rückseite: "Vor 2000 Jahren beherrschte das Römische Imperium die Länder um das Mittelmeer. Frieden an den Grenzen, Eintracht im Inneren, einheitliches Recht und eine gemeinsame Währung ließen die Wirtschaft florieren." Concordia richtet sich an Spieler die strategische Entscheidungen mögen und nicht auf das Glück setzen wollen. Die technischen Daten (2-5 Spieler, ca. 90 Minuten, ab 12 Jahren) zum Spiel sind sowohl auf der Rückseite, als auch auf den Seiten der Spielschachtel aufgedruckt.

Material und Spielregel
Concordia26Das Spielmaterial von Concordia ist sehr hochwertig, insgesamt sind 190 Holzfiguren dem Spiel beigelegt. Die Holzfiguren unterteilen sich in 75 Häuser, 15 Seekolonisten, 15 Landkolonisten, 5 runden Spielsteinen und 80 individuell geformten Warensteinen. Häuser, Seekolonisten, Landkolonisten und die Spielsteine verteilen sich gleichmäßig auf die fünf Spielfarben Blau, Rot, Grün, Gelb und Schwarz. Bei den Warensteinen findet eine Unterteilung in Ziegel, Nahrung, Werkzeug, Wein und Tuch statt. Des Weiteren sind zwei Sätze à 72 Spielkarten enthalten, ein Kartensatz mit englischen Texten und der andere mit den deutschen Kartentexten. Jeder dieser Sätze besteht aus 65 Personenkarten, 1 Concordia, 1 Praefectus Magnus und 5 Spielerhilfen. Die 5 Lagerhäuser, 30 Stadtplättchen, 24 Bonusmarker und Münzen bestehen aus stabiler Pappe und müssen vor der ersten Partie aus den Stanzbögen befreit werden. Der Spielplan zu Concordia ist beidseitig bedruckt, die Imperiumsseite für 3-5 Spieler und die Italia-Seite für 2-4 Spieler. Spielregel, Schnelleinstieg und ein Beiheft mit Hintergrundinformationen liegen in Deutsch und Englisch bei.

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Spielziel
Die den Spielplan umlaufende Siegpunktleiste lässt es bereits vermuten, bei Concordia geht es ganz eindeutig um Siegpunkte. Der Spieler, der am Ende des Spiels nach der Endauswertung die meisten Siegpunkte für sich verzeichnet, gewinnt das Spiel. Siegpunkte gibt es zum Beispiel für Geld, gebaute Städte und Provinzvertretungen.

Spielvorbereitung
Die Spielvorbereitungen zu Concordia werden gemäß dem gesondert beiliegenden Schnelleinstieg durchgeführt. Der Spielplan kommt auf den Tisch und wird mit den Stadt- und Bonusmarkern bestückt. Der Stapel der Personenkarten wird der Anleitung entsprechend vorbereitet und die ersten 7 Karten kommen in die Auslage. Jeder Spieler bekommt nun ein Lagerhaus mit einem Anfangsbestand an Waren, sowie die Spielkarten, Städte, Kolonisten und den Spielstein in seiner Farbe. Je ein See- und Landkolonist kommen nach Roma, die restlichen machen es sich im Lagerhaus bequem. Das Startkapitel und die Karte Praefectus Magnus werden noch verteilt und dann beginnt das Spiel mit dem Startspieler.

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Spielablauf
Der generell Spielablauf von Concordia ist so einfach wie genial. Reihum spielen die Spieler eine ihre Personenkarten von der Hand aus und führen die jeweils dazugehörige Aktion durch. Concordia kennt 9 unterschiedliche Personenkarten und somit 9 unterschiedliche Aktionen. Namentlich sind das Tribun, Architekt, Praefekt, Kolonist, Merkator, Diplomat, Senator, Konsul und die Spezialisten. Concordia bezeichnet sich selbst als friedliches Strategie- und Aufbauspiel, somit zielen die Personenkarten unter anderem darauf ab, Handelshäuser in den Provinzen zu errichten, um entsprechend Waren zu erwirtschaften. Mittels der Kolonisten lässt sich der persönliche Einflussbereich im Imperium erweitern, so daß man auch in den entfernteren Provinzen seine Häuser errichten kann. Waren in der richtigen Kombination werden zum einen für die Errichtung neuer Städte, das Anheuern neuer Kolonisten, aber auch für den Erwerb neuer Personenkarten aus der Auslage benötigt. Über den Merkator lassen sich auch gezielt Waren an- und verkaufen. Neue Personenkarten bieten neue Optionen, um die persönliche Strategie zu verwirklichen. Doch mittels der Karte des Diplomaten   lassen sich auch geschickt die zuletzt ausgespielte Personenkarte eines Mitkonkurrenten ausnutzen. Je weiter das Spiel fortschreitet, desto voller wird es auf dem Spielplan. Hat bereits ein Mitspieler ein Haus in einer Stadt errichtet, so steigen die Kosten für nachfolgende Bauten entsprechend an.

Das Spielende von Concordia tritt ein, wenn entwender die letzte Personenkarte aus der Auslage gekauft wurde, oder ein Spieler alle seine 15 Häuser gebaut hat. Im Anschluss sind alle anderen Spieler noch genau einmal am Zug. Nun erfolgt die Endauswertung. Jede Personenkarte ist einer der römischen Gottheiten Vesta, Jupiter, Saturnus, Mercurius, Mars oder Minerva zugeordnet. Diese Gottheiten stellen Teilauswertugen dar und beziehen sich auf Faktoren wie die Anzahl der aktiven Kolonisten, oder die Warenproduktion. Die erzielten Punkte werden mit der Anzahl der passenden Karten multipliziert. Der Spieler, der das Spielende eingeläutet hat, erhält als Bonus noch die Concordia-Karte, welche 7 Siegpunkte wert ist. Alle Punkte in Summe ergeben dann den Siegpunktwert, der Spieler mit den meisten Siegpunkten ist der Gewinner der Partie.

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Fazit
Mac Gerdts schafft es wieder einmal ein Spiel mit historischen Hintergrund und einen sehr gut funktionierenden Spielmechanis gekonnt auf einander abzustimmen. Bei Concordia bedarf es keiner klirrender Waffen oder Elefanten die man über die Alpen schickt, das Gerangel um die lukrativsten Handelsplätze läuft friedlich ab und doch müssen gerade viele strategische Entscheidungen getroffen werden.

Concordia funktioniert in jeder Besetzung und dank der beiden Spielpläne ist für Abwechslung gesorgt. Die grundsätzlichen Regeln sind schnell erklärt und die wichtigsten Spielanweisungen stehen direkt auf den Personenkarten. Für denjenigen dem die Endauswertung zunächst nichts sagt, bietet sich auch die Möglichkeit eine Zwischenwertung im Spiel einzubauen. Dadurch wird der Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Göttern und dem Geschehen auf dem Spielbrett besser ersichtlich.

Wie so häufig bei dieser Art von Spielen, möchte man gerne vieles gleichzeitig auf dem Spielbrett unternehmen, doch jedem Spieler steht immer nur eine Aktion zu. Somit ist wirklich ein strategisches Vorgehen empfohlen; Häuser bauen, Waren produzieren und Handeln will gut auf einander abgestimmt sein, intuitives Agieren sollte vermieden werden. Ein Blick in Richtung der zukünftigen Aktion ist definitiv von Vorteil.

Die während der Spielvorbereitungen zufällig ausgelegten Stadtplättchen lassen die Warenverteilung auf dem Spielplan auch von Partie zu Partie anders aussehen, so dass es gar nicht die eine goldrichtige Strategie gibt. Das Beiblatt mit den Hintergrundinformationen zur Entstehung des Spiels und den römischen Provinzen bietet auch gleich eine Spielvariante, die für weitere Abwechslung sorgen soll.

Concordia ist absolut eine Empfehlung wert!

 

Ich danke dem Heidelberger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares

Spiel: Concordia
Autor: Mac Gerdts
Grafik: Marina Fahrenbach
Verlag: PD-Verlag, Heidelberger Spieleverlag
Anzahl: 2-5 Spieler
Alter: ab 12 Jahre
Dauer: ca. 90 Minuten
Jahr: 2013
Preis: ca. 42,95 Euro (UVP Heidelberger Spieleverlag Stand 12.10.2014)

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