Sanssouci

Sanssouci01Als Namensgeber für das Spiel Sanssouci von Michael Kiesling aus dem  Ravensburger Spieleverlag dient das Schloss in Potsdam. 

Das Cover zeigt bereits viele Elemente des Spiels. So sind im Vordergrund zwei Adlige zu erkennen, die einen Plan studieren. Auch Gärtner, Brunnen, Statuen und Treppen sind vor dem Schloss im Hintergund zu sehen.

Sanssouci02Auf der Rückseite fällt mein Blick zuerst auf die rechte Seite mit dem Bild. Dort sehe ich Spielpläne, Plättchen, Karten und Spielfiguren. Die Angabe der technischen Daten (2-4 Spieler, ab 8 Jahren, ca. 30-45 Minuten) ist ebenso darunter zu finden wie die Einschätzung des Verlags. Dort heißt es, dass Glück eine große Rolle bei Sanssouci spielt, aber auch Kreativität und Strategie gefragt sind, während Kommunikation, Wissen und Aktion eher Nebenrollen zufallen. Potsdam, 1746: Friedrich der Große beauftragt euch, für sein neues Schloss Sanssouci den prächtigsten Garten seines Königsreichs anzulegen. Der Einführungstext links neben dem Bild verrät, worum es bei Sanssouci geht. Auffallend sind noch die Hinweise unter dem Text: Schnell erlernt! und Sehr gut auch zu zweit! Natürlich wird auch der Inhalt der Spielschachtel aufgelistet.

Material und Spielregel
Sanssouci26In der Schachtel befinden sich ein Spielplan und 4 beidseitig bedruckte Spielertableaus "Gärten" (Gartenpläne) aus stabilem Karton. Aus dem gleichen Material sind auch die 81 Gartenplättchen ( je 9x Labyrinth, Statue, Pavillon, Figur, Treppe, Brunnen, Rosenbogen, Kräuterschnecke und Weinstock) und die 4 Erweiterungstafeln. 90 Spielkarten im kleinen Format sind ebenfalls enthalten. In den Spielerfarben Gelb, Blau, Grün und Rot gibt es jeweils 18 Spielkarten und eine Siegpunkte-Karte. 9 Auftragskarten und 5 Ersatzkarten gehören auch dazu. Die Spielfiguren, jeweils 9 pro Spielerfarbe, heißen bei Sanssouci Adlige und sind ebenso aus Holz wie die 4 Zählsteine (1 pro Spielerfarbe).

Natürlich ist auch eine Spielanleitung vorhanden. Diese umfasst 6 DIN A4 Seiten und ist in die Abschnitte Spielziel, Spielmaterial, Spielvorbereitung, Spielverlauf, Spielende und Erweiterung gegliedert. Neben den eigentlichen Regeln sind auch Beispiele in Wort und Bild enthalten.

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Spielziel
Bei Sanssouci geht es um Siegpunkte. Diese gibt es während des Spiels für die neue Position eines Adligen und am Ende des Spiels für vollständig belegte Reihen und Spalten und für die beiden Auftragskarten entsprechend der Position des Adligen.

Spielvorbereitung
Sanssouci19Der Spielplan kommt in die Tischmitte und wird mit den Gartenplättchen bestückt. Auf die 10 farbigen Felder werden die Plättchen offen ausgelegt, die restlichen Plättchen bilden auf den übrigen 8 Feldern verdeckte Stapel. Die Spieleranzahl bestimmt, wieviel Plättchen insgesamt im Spiel sind.

Jeder SpielSanssouci21er erhält nun jeweils einen Gartenplan, sowie Karten, Adlige und Zählstein in seiner Spielerfarbe. Der Zählstein kommt auf Feld 0 der Siegpunkteleiste des Spielplans, die Adligen auf die Felder der Schlossterrasse des eigenen Plans. Zwei Karten nimmt der Spieler auf die Hand, die übrigen bilden den eigenen verdeckten Nachziehstapel. Als letztes zieht jeder Spieler 2 zufällige Auftragskarten, die er verdeckt vor sich ablegt.

Spielablauf
Sanssouci2318 Runden lang sind die Spieler reihum am Zug. Der jeweils aktive Spieler spielt eine seiner zwei Handkarten aus, nimmt sich ein Plättchen und legt dieses in seinem Garten ab. Jede Handkarte gibt entweder ein Motiv oder Farben vor, aus denen man auswählen kann. Ist kein entsprechendes Motiv auf dem Spielplan vorhanden, so darf der Spieler ein beliebiges Plättchen an sich nehmen. Die Position des Plättchens im eigenen Garten wird zum Einen durch das Motiv bestimmt und zum Anderen durch die Farbe des Feldes von dem das Plättchen stammt. Ist das passende Feld bereits belegt, so wird das Plättchen auf die Gärtnerseite gedreht und auf ein freies Feld in derselben Spalte oder Reihe gelegt. Anschließend kann einer der Adligen bewegt und dadurch Siegpunkte kassiert werden. Als Letztes werden ein neues Gartenplättchen auf das leere Feld des Spielplans gelegt und eine neue Handkarte gezogen.

Das Spiel endet nach 18 Runden, wenn alle Karten ausgespielt wurden. Siegpunkte gibt es nun für jede komplette Reihe und Spalte und für die beiden Auftragskarten entsprechend der Position des Adligen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

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Fazit
Ein Garten kurz vor Spielende, wenn das Tableau gut gefüllt ist, sieht schön aus. Durch unterschiedliche Gestaltung der gleichen Motive wird eine gewisse Abwechslung erreicht. Doch sorgte diese Abwechslung bei einigen Spielern auch für Verwirrung, weil es beispielsweise sowohl eckige als auch runde Labyrinthe gibt.

Das Spielmaterial von Sanssouci ist von guter Qualität und ich finde es sehr ansprechend. Leider ist bei meinem Exemplar eine Karte beschädigt und weist einen Schnitt auf. Die Spielbarkeit beeinträchtigt dieser Makel aber nicht. Weiterhin ist positiv anzumerken, dass die Gartenplättchen für die unterschiedlichen Spielerzahlen nicht nur durch eine kleine Zahl, sondern durch eine komplett andere Rückseite gekennzeichnet sind. So ist das Sortieren am Spielende viel einfacher.

Die Anleitung lässt sich gut lesen. Die Texte sind verständlich und die Schrift ausreichend groß. Zahlreiche Bilder und gut gekennzeichnete Beispiele, die das zuvor Beschriebene verdeutlichen, sind außerdem vorhanden.

Der grundlegende Spielmechanismus von Sanssouci ist recht einfach. Karte ausspielen, entsprechendes Gartenplättchen nehmen, im eigenen Garten ablegen, möglicherweise einen Adligen bewegen, Karte nachziehen, das war es auch schon. Anspruchsvoller wird es dadurch, dass man seine Siegpunkte möglichst maximieren möchte.

Auf dem Weg dahin spielt bei Sanssouci das Glück eine große Rolle, denn zum Einen weiß man nie, welche Handkarte man als nächstes zieht und zum Anderen werden die Gartenplättchen zufällig ausgelegt. Das Beste aus den Karten, die man auf der Hand hat, herausholen, ist bei Sanssouci gefragt. Bei allem sollte man den eigenen Gartenplan, der durch die Auftragskarten mitbestimmt wird, im Hinterkopf haben, geht es doch um zusätzliche Siegpunkte.

Egal ob nur zu Zweit oder in größerer Runde, Sanssouci funktioniert und macht Spaß. Besonders gegen Ende der Partie steigt die Spannung an, wenn man sich fragt ob denn nun endlich das passende Plättchen ausgelegt wird, und ob der Mitspieler es auch dort liegen lässt.

Für Abwechslung sorgen die unterschiedlichen, beidseitig bedruckten Gartenpläne und mit den Erweiterungstafeln bekommt man eine Spielvariante mitgeliefert. Dies mag für Vielspieler vielleicht nicht fordernd genug sein, aber für Familien und den ein oder anderen lockeren Spieleabend ist Sanssouci auf jeden Fall gut geeignet.

 

 

Ich danke dem Ravensburger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Spiel: Sanssouci
Autor: Michael Kiesling
Illustration: Julien Delval, Harald Lieske
Verlag: Ravensburger Spieleverlag
Anzahl: 2-4 Spieler
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca. 30-45  Minuten
Jahr: 2013
Preis: ca. 26,50 Euro (Stand 16.11.2013)